Donnerstag, 2. August 2012

Qualitäts-Journalismus

Das Handelsblatt, eine durchaus angesehene Zeitung, berichtet unter dem Titel Piratenpartei nimmt Kurs auf die Euro-Krise falsch.

So sagt die Zeitung:

"Vor der Forderung der Piratenpartei, taumelnden Finanzinstituten Finanzspritzen vorzuenthalten, warnten die beiden (Bofinger und Regling)"

Tatsächlich fordert die Piratenpartei das nicht. Statt dessen fragte ein Pirat im Rahmen einer Podiumsdiskussion nach den Hintergründen derartiger Finanzspritzen.

Weiter heißt es im Handelsblatt:

"Auch von einem weiteren Vorschlag der Piraten, Griechenland zur Einführung des "Geuro", einer Zweitwährung, zu drängen"

Der Vorschlag stammte nicht von den Piraten, sondern von Thomas Mayer, bis vor kurzem Chefvolkswirt der Deutschen Bank. Der machte diesen Vorschlag im Verlauf eines Vortrags beim IFO-Institut. Im Verlauf der Podiumsdiskussion fragte ein Pirat nach der Meinung der eingeladenen Experten.

Wer sich an der Quelle informieren möchte, ist herzlich eingeladen. Meine persönliche Meinung zu diesem Thema: Die Piratenpartei geht absolut vorbildlich mit dem Thema um. Statt von Alternativlosigkeit zu faseln, organisiert sie Podiumsdiskussionen mit ausgewiesenen Fachleuten, stellt Fragen und bildet sich mit transparenten Methoden eine eigene Meinung. Es mag ein wenig spät sein, aber das kann sich eine Partei, die in absehbarer Zeit vermutlich nicht in die Regierungsverantwortung kommt, durchaus leisten. Tatsächlich scheint es mir, als wäre die Piratenpartei die einzige politische Partei in Deutschland, die ihrem grundgesetzlichen Auftrag nach Art. 21 (1) nachkommt: Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit.

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